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„Spieglein, Spieglein …

„Spieglein, Spieglein …

an meiner Hand“

Bevor es los geht mit dem eigentlichen Inhalt, ein kleines UPDATE für euch 🙂
Denn ja, wie das so ist, mit den guten Vorsätzen, war die Motivation größer als die Realität zeittechnisch dann zulässt. Ein altbekanntes Problem meinerseits. Ich meine immer mehr Zeit zur Verfügung zu haben bzw. meine Zeit irgendwie ausdehnen und dadurch mehr unterbekommen zu können. Klappt natürlich nicht, aber so wirklich wahrhaben will ich es scheinbar auch nicht. Oder mein Verstand nicht *ggg*. Und so läuft es eben anders als erwartet und das Blogschreiben zählt hier aktuell doch zu den Dingen, die dann etwas zu kurz kommen in unserem doch recht dicht getakteten und turbulenten Großfamilienleben, wo wie überall eben nicht immer alles flutscht und rund läuft :-). ABER! Ihr glaubt es kaum, welchen Luxus ich hier gerade erleben darf. Gestern abend dachte ich noch, wie schön es wäre euch endlich mal wieder einen Blogbeitrag da zu lassen und heute … habe ich plötzlich ein wunderbares Zeitfenster. Die für Vormittag eingetragene Begleitung wurde verschoben, der Liebste ist mit der Bande unterwegs, das Babylein schläft auf meinem Rücken und ich … Ich schwebe im 7. Schreibehimmel sozusagen.
Aber jetzt zum eigentlichen Thema heute …

(Kleine) Menschen lernen durch Beobachtung und Nachahmung und reagieren auf das, was sie in ihrer Umgebung wahrnehmen. Auch auf der Gefühlsebene.

Kein großes Geheimnis eigentlich. Trotzdem ist uns die Tragweite dieses Umstandes nicht wirklich bewusst. Denn ja, kleine Menschen lernen durchs Beobachten, sie ahmen uns in unserem Tun nach und ja, sie reagieren auch auf die Gefühle in unserer Umgebung. Eh klar! Eigentlich. Und dann aber irgendwie doch wieder nicht. Denn im Alltagsgeschehen vergessen wir gerade das mit den GEFÜHLEN im Grunde ständig. Mehr noch, wir sind uns dessen eigentlich gar nicht bewusst.
Wir fragen uns warum die Kleinen an dem einen oder anderen Tag so unrund sind, wir fragen uns warum die älteren Kleinen genervt reagieren oder die Größeren nie Zeit haben, nicht zuhören wollen. Wir fragen uns woher die Unstimmigkeiten kommen, warum da vielleicht die Ablehnung ist, ein Elternteil etwas nicht machen kann oder darf und so weiter und so fort. Und vor allem fragen wir uns, WAS um alles in der Welt wir an unserem Verhalten und im Umgang mit Kindern ändern können, damit das halt anders wird. Oder auch nicht mehr vorkommt.

Spiegelneuronen
Die Verbindung zu uns, unserem Gefühlsleben und unseren „Zuständen“ ziehen wir nicht. Wollen wir nicht oder können wir nicht. Wollen wir nicht, weil wir da dann eventuell auf kleine Schätze (Prägungen, Verhaltensmuster) stoßen würden, die uns ganz schön aufwühlen, berühren und fordern könnten oder können wir nicht, weil wir uns dieser Verbindung gar nicht so bewusst. sind.
Obwohl sie da ist. Diese VerBINDUNG. Und notwendig. Da wir viele Entwicklungsschritte erst außerhalb des Mutterleibes machen, unglaublich viele Reifungsprozesse erst da stattfinden und wir BINDUNG in allen Variationen zu mindestens einem empathischen Erwachsenen brauchen, ist es nur logisch, dass es hier in uns drinnen auch so kleine Helferleins gibt, die all die nötigen Prozesse unterstützen und uns ins Verstehen begleiten. Denn genau das tun sie, die Spiegelneuronen. Und das nicht zu wenig.
Schließlich bilden sie die Brücke zwischen Beobachten und Verstehen und erzeugen im kleinen Menschen eine Vorstellung davon, wie sich der andere fühlt. Sie sind sozusagen ein essentieller Baustein für das Heranreifen von EMPATHIE. In der engen Bindungsbeziehung imitieren Babys sehr früh. Sie ahmen in einem sogenannten Resonanzverhalten die zunächst Mimik und später dann auch Gesten und Handlungen nach. Oder auch Gefühle.
(An dieser Stelle kann ich euch allen das wunderbare Buch von Dr. Joachim Bauer „Warum ich fühle was du fühlst“ empehlen – der hier sehr ausführlich über die Nervenzellen schreibt und ihre Funktionen und ihr Dasein erläutert.)

Resonanz – ein gutes Stichwort
Denn das Erleben von Resonanz ist für kleine Menschen essentiell. In dem Augenblick in dem ein Erwachsener mit seinen Kontaktangeboten, Bedürfnissen und emotionalen Reaktionen in empathische Resonanz geht, schaltet das autonome Nervensystem in einen Modus um, in dem sich der kleine Menschen sicher und aufgehoben fühlt.
Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich aber auch, dass – wenn diese Reaktion ausbleibt – das ERleben ein gänzlich anderes ist. Die Verbindung kann nicht hergestellt werden und der kleine Mensch wird in eine Art Stresszustand versetzt.
Gleichzeitig reagiert er auf das, was er in seiner Umgebung und von den Menschen an die er sich angebunden fühlt, wahrnimmt und beginnt zu spiegeln.

Spieglein, Spieglein an meiner Hand …

Wahrscheinlich ahnt ihr schon, in welche Richtung es jetzt geht und woran ich euch heute erinnern möchte. Ihr kennt sie wahrscheinlich zur Genüge, die Situationen in denen „eh schon alles stressig ist“ und dann auch noch das kleine Wesen komplett aus dem Gleichgewicht gerät und mitunter eskaliert. Oder die Situationen, in denen ihr euch wünschen würdet, dass wenigstens das kleine Wesen zufrieden ist, wo doch ihr selbst schon einfach nur mehr müde und erschöpft seid und wo dann alle Bemühungen, die ihr anstellt um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen verlorene Liebesmüh sind und absolut gar nichts bringen. Vielleicht zählt ihr ja auch zu den Eltern, die seit Jahren auf der Suche nach DER ultimativen LÖSUNG für genau diese Sitaution sind. Die schon zig Dinge ausprobiert haben und jedes Mal wieder desillusioniert feststellen müssen, dass auch dieses eine Mittelchen, das so vielversprechend geklungen hat, nichts bringt.

Wie im INNEN, so auch im Außen.
Wenn wir eins und eins zusammenzählen wird vieles schlüssiger und die Lösung erscheint plötzlich ganz von selbst. Mehr oder weniger (ein bisserl was müssen wir natürlich schon dafür tun :-)) Der Grund, warum all das, was wir in den oben erwähnten (und ähnlichen) Situationen ausprobieren nichts bringt ist einfach und schnell erklärt. Und ja, die Spiegelneuronen spielen hier eine Hauptrolle. Kleine Menschen reagieren auf das, was in ihrem (UM)Feld vorhanden ist – auf allen Ebenen. Und sie fühlen sich uns nahe. Mit uns verbunden. Sie orientieren sich an uns. Und wir? Wir sind ebenso fühlend und haben ein wesentliches und wichtiges Werkzeug auf unserem Weg ins Erwachsensein nicht mit auf den Weg bekommen (oder nur sehr selten). Die Selbstanbindung.
Wie schon so oft geschrieben, haben wir viele Ideen. Wir wollen liebevoll und achtsam sein, bindungs- und bedürfnisorientiert Begleiten und zum Leuchtturm werden. Doch uns selbst vergessen wir in all dem. Wir vergessen, dass wir in der Begleitung unserer Kinder nicht bei NULL beginnen können. Wir vergessen, dass wir viele Verhaltensmuster und Prägungen im Gepäck haben, die den Weg mitunter steinig machen. Wir vergessen, dass bedürfnisorientiert nichts mit „ich geb dir ALLES“ zu tun hat und vor allem vergessen wir, dass bindungs- und bedürfnisorientierte Begleitung bei uns selbst beginnt.
DA wo wir uns GEBEN, was wir brauchen um der Leuchtturm sein und auf die Art und Weise begleiten zu können, wir wir das wollen. DA, wo wir jedes Mal wieder in die SELBSTANBINDUNG gehen um zunächst einmal zu erkennen, was wir brauchen – um dann gestärkt begleiten zu können.
Und wenn genau dieser kleine aber so wesentliche Aspekt fehlt, wenn wir nicht erkennen, dass das Verhalten unserer Kinder so oft einfach nur das Spiegelbild unserer eigenen Gefühlswelt ist, werden wir noch so viele vermeintliche Lösungen ausprobieren können, sie werden keine Relevanz haben.

Warum?
Ganz einfach, weil kleine Menschen uns fühlen wollen. Als Leuchtturm und durch und durch authentisch. Und wenn wir das nicht sind?
Dann werden sie auch nicht aufhören, unzufrieden, jammernd, hektisch, nervös …. zu sein.

Der Blick nach INNEN …
Wenn eure Kinder das nächste Mal unrund sind und ihr das Gefühl habt, sie absolut nicht erreichen zu können, dann nehmt euch zunächst einmal die Zeit, in euch selbst nachzufühlen, wie es euch geht. Verbindet euch mit euch selbst, nehmt wahr, was ihr braucht und erfüllt es euch. Und erst DANN, wenn das geschehen ist, wendet euch dem kleinen Menschen vor euch zu.

So einfach?
Ja, so einfach und doch so komplex. Denn Selbstanbindung braucht vor allem eines:
ÜBUNG. Und den Mut tiefer zu graben, nach all den kleinen Schätzen in uns und auf unserem Lebensweg, die uns zu dem machen, wer wir sind und die uns – wenn wir sie finden – VERSTEHEN lassen WER wir sind und WAS wir brauchen.

HILFE!
Und falls ihr jetzt, genau an diesem Punkt das Gefühl habt, da alleine nicht weiter zu kommen, dann fühlt euch eingeladen.
Zum Beispiel in den Kurs „Vom Fühlen in die Erfüllung“ (im September in Präsenz und im November wieder online) oder auch zu einer Einzelbegleitung.
Wir sind für euch DA und füllen für euch eine ganze WERKZEUGKISTE, damit euer Elternsein von Leichtigkeit getragen wird!

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