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Quelle der Kraft

Quelle der Kraft

Und plötzlich ist alles anders. Plötzlich sind da diese kleinen, wunderbaren Wesen, die unseren Alltag auf den Kopf stellen und das Paarsein zur Herausforderung machen. Und nichts scheint plötzlich einfacher zu sein, als sich als Paar im Elternalltag aus den Augen zu verlieren.

Dabei ist eine stabile, lebendige Paarbeziehung die Kraftquelle starken Elternseins und lebendiger Eltern-Kind-Beziehungen.
Schön und gut, aber wie schafft man das?
Wie gelingt es, im oft so turbulenten und aufreibenden Alltag mit kleinen Menschen, die Paarbeziehung nicht aus den Augen zu verlieren?

Wie gelingt es, Zeit für sich selbst und das Miteinander aufzubringen, wenn die Nächte unruhig und die Tage herausfordernd sind, wenn man ständig mit all den Bedürfnissen der kleinen Menschen beschäftigt ist und gefühlt dennoch nichts weitergeht?

Wie gelingt Paarsein, wenn Kommunikation zum Minenfeld wird, weil „der Partner ja doch nicht zuhört, nicht versteht, anders denkt, …„?

„Beziehungsprobe“ Elternsein?
Schnell mal nebenbei?
Geht eben nicht.
Paarsein läuft nicht einfach so nebenbei, wie Elternsein. Beides braucht Zeit, beides braucht Aufmerksamkeit und gerade das Paarsein, hat da so seine Tücken. Es will ebenso gepflegt werden. Braucht ebenso Beachtung und die Bereitschaft, Zeit zu investieren.
Es passiert nicht einfach so, nebenbei, zwischen Tür und Angel, in den kurzen organisatorischen Gesprächen oder Diskussionen über Alltagsbelange. Es wächst nicht bei den mitunter mühsamen Gesprächen über Kinderköpfe hinweg und es wartet nicht, bis die lieben Kleinen aus „dem Gröbsten raus“ sind, damit wir wieder dort anknpüfen können, wo wir einst stehen geblieben sind ….

Wo anknüpfen überhaupt?
Wenn aus Paaren Eltern werden, dann ändert sich alles. Mit der Geburt des kleinen Menschen, werden Paare auch als Eltern geboren. Sie müssen sich noch einmal neu finden, noch einmal neu orientieren und vielleicht auch definieren.
Das braucht Zeit und die Bereitschaft Prioritäten zu setzen.
Beides meinen wir im Elternalltag mit kleinen Menschen oftmals nicht zu haben.

Paarbeziehungen scheitern nicht am Elternsein, sondern an den Erwartungen! 

… in den Partner, in uns selbst, die Beziehung, das Familienleben, etc.
Die daraus resultierenden Enttäuschungen und der Glaube daran, dass sich doch „nur“ der Partner oder die Partnerin ändern müsse, das Kind etwas ruhiger oder größer werden müsse, das Umfeld anders sein müsse, wir uns einiger sein müssten, mehr Zeit haben müssten …. machen es leicht, die Beziehung (und mit ihr ganz oft den Partner/die Partnerin) mit einem Mal als Belastung zu empfinden.
Aus Gesprächen werden schnell Diskussionen, aus der seltenen Zeit zu zweit spannungsgeladene Augenblicke und plötzlich erscheint es leichter zu kritisieren denn zu verstehen. Und statt sich die Frage zu stellen, wie aus Beziehung wieder eine Ressource und Quelle der Kraft werden kann, wird Trennung zum Lösungsweg und die erfahrenen Enttäuschungen, werden zum Nährboden für neue Erwartungen und Idealvorstellungen.

Sich voneinander abzuwenden erscheint gelegentlich einfacher als sich einander zuzuwenden …

Und genau das dürfen wir wieder lernen – in unserem Paarsein als Eltern.
In unserer Beziehung zueinander. Wir dürfen Wege finden – für uns selbst und uns als Paar. Wir dürfen unsere Erwartungen erkennen und lernen uns zuzuhören. Einander wieder wahrzunehmen.

Es gibt natürlich keine Garantie dafür, dass Paar-Sein gelingt. Und manchmal scheint Trennung der einzige Ausweg aus verworrenen Situationen zu sein. Manchmal aber auch schlicht und einfach der leichteste und nicht selten einer, der uns dennoch nicht glücklich macht. Weil tief versteckt unter all den Erwartungen und Enttäuschungen noch immer die Liebe und Zuneigung zueinander vergraben liegt.
Und es gibt viele Möglichkeiten und Wege als Paar zu wachsen und die Beziehung zu stärken. Statt sich zusehends im Alltagstrubel des Elternseins auseinander zu leben.

Paar-Sein bedeutet im Endeffekt nicht in einer ständigen Verliebtheit und fortwährenden Harmonie durchs Leben zu schweben. Was Paar-Sein braucht ist die gegenseitige tiefe Zuneigung und Liebe, die durch alle möglichen Höhen und Tiefen trägt. Es braucht das gegenseitige Verstehen, Achten und Wertschätzen. Und ja, auch das Lächeln über unsere Eigenarten, die uns gelegentlich aneinander geraten lassen.

Und ja, ganz oft braucht es auch einfach den Mut, NEUES auszuprobieren, über den eigenen Schatten zu springen und Blickwinkel zu verändern.

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